Alles was du über Kryptowährungen wissen musst

Beitrag von Z-one.me - ©2022 

Kryptowährungen sind nicht mehr nur für “Nerds” und “Fans” interessant, mittlerweile steigen auch immer mehr große Investoren und namhafte Institutionen ein. Doch was ist Bitcoin (die erste und größte Kryptowährung) überhaupt, was sind Alt-Coins und was ist die Blockchain-Technologie.

Was ist Bitcoin?

Um diese Frage zu verstehen, muss man erst einmal Geld verstehen.

Geld hat hauptsächlich 3 Funktionen:

  1. Wert aufbewahren
  2. Wert bemessen
  3. Wert transferieren

Egal, ob man über Euro als Geld spricht, über Muscheln, Gold, oder eben Bitcoin: Alles, was wir Menschen als Geld verwenden wollen, muss diese 3 Funktionen bestmöglich erfüllen.

Wenn man sich dann überlegt: “Wie schafft es Geld, diese 3 Funktionen zu erfüllen?” kommt man auf 5 Charakteritika, die “gutes” Geld, dem wir Vertrauen, ausmachen:

  1. Rar
    Das Geld sollte schwer zu bekommen sein: wenn man Kieselsteine benutzen würde, könnte jeder einfach hergehen und sich diese selbst ohne große Mühe, und auch ohne wirklich Wert (Arbeit) zu bringen, holen.
  2. Transportierbar
    Früher haben Menschen teilweise große, schwerer Steinbrocken als Zahlungsmittel verwendet. Nicht gerade praktisch.
  3. Leicht erkennbar
    Ein Punkt, warum Diamanten, Muscheln, usw. ausscheiden: der Wert des Zahlungsmittel muss für jeden einfach und schnell feststellbar sein.
  4. Teilbar
    Stell dir vor, wir hätten nichts kleineres als 500-Euro-Scheine. Würde nicht funktionieren, oder? Ein gutes Zahlungsmittel sollte in kleinste Teile teilbar sein.
  5. Stabil
    Ein Zahlungsmittel sollte natürlich kein Verfallsdatum haben oder sonst irgendwie verschwinden oder unbrauchbar werden können, wie beispielsweise rostendes Metall.

Das große Problem bei Fiatgeld:

Man vertraut dem Staat, dieses Fiatgeld rar zu halten und nicht einfach so beispielsweise Unmengen an neuem Geld zu drucken – was nicht nur problemlos möglich wäre, sondern jedes Jahr auch mal mehr, mal weniger getan wird.

So wurden beispielsweise etwa 22% aller existierenden US-Dollar im Jahr 2020 erschaffen.

Die Lösung: Bitcoin

Bitcoin entstand um die 2008/09 Zeit herum, nachdem eine von Banken geschaffene Weltwirtschaftskrise die ganze Welt zerrüttet hatte. Das Vertrauen in die Fähigkeit des Staates, mit Fiatgeld sorgsam umzugehen, schwund: Und so wollte man eine andere Form des Geldes, die vertrauenslos war und wie digitales Gold funktionierte, schaffen: Bitcoin war geboren. Bei Bitcoin vertraut man nichts anderem als reiner Mathematik.

Bitcoin ist die erste Kryptowährung und auch heute noch die größte und bekannteste.

Was zeichnet Bitcoin aus?

Bitcoin ist auf 21 Millionen Bitcoin begrenzt. Durch das sogenannte “Mining” kommen alle ca. 10 Minuten neue Bitcoin in Umlauf (Mehr über Mining siehe unten). Bitcoin ist dezentral. Bedeutet: Den Coin kontrolliert keine Zentralisierte Partei (Regierungen, Zentralbanken, Banken, Unternehmen), sondern das Protokoll ist auf Millionen von Rechnern weltweit gespeichert. Bitcoin ist für jeden Menschen zugänglich (Über 1 Milliarde Menschen besitzen kein Bankkonto) und das versenden geht innerhalb von wenigen Minuten zu sehr günstigen Gebühren. Der Coin eignet sich aber nicht nur als Währung, sondern auch als Wertaufbewahrungsspeicher. Oft wird hier auch vom “digitalen Gold” gesprochen. Bitcoin besitzt nämlich ähnliche Eigenschaften wie Gold. Das Hautargument hierfür ist, das Bitcoin, genauso wie Gold, Rar ist.
Bedeutet: Genauso wie Gold ist Bitcoin nicht unendlich vermehrbar. Der Coin ist auf maximal 21 Millionen Bitcoin begrenzt, somit steigt der Wert langfristig. In unserem heutigen FIAT-Geldsystem wird immer mehr Geld von den Zentralbanken “gedruckt” und verliert somit langfristig an Wert.

Mining

Diejenigen, welche das Protokoll/Datenbank von Bitcoin aktiv überwachen und Konsensus schaffen, nennen sich Miner. Sie lösen komplexe mathematische Probleme, um das tun zu können, und erhalten im Gegenzug dafür als Belohnung Bitcoins.

Die Menge an ausgeschütteten Bitcoins für Miner verringert sich etwa alle 4 Jahre um die Hälfte – auch Halving genannt. Ganz zu Anfang waren es noch 50 Bitcoins pro Block, dann 25, dann 12,5 – und aktuell sind wir bei 6,25 ausgeschütteten Bitcoins pro Block.

Das Essenzielle bei diesem Konzept ist, dass die Miner nicht wie oft missverstanden Bitcoins selbst minen – sie minen lediglich Datenblöcke. Wenn also irgendwann der Bitcoinbestand von maximal 21 Millionen Bitcoins erreicht sein sollte, gibt es immer noch kein Problem mit den Minern, da diese auch Transaktionsgebühren erhalten.

Mining ist für den Ottonormalverbraucher jedoch unprofitabel, da hierzu spezielle Hardware und viel Strom benötigt wird – einfach Bitcoins zu kaufen, lohnt sich in der Regel mehr.

Wichtig: Der Bitcoin-Preis berechnet sich wie bei allen Warengütern durch Angebot und Nachfrage. Das Halving trägt einen wesentlichen Teil dazu bei, dass das Angebot an neuen Bitcoins geringer wird – es kommen ja nur mehr die Hälfte neu ins System. Die Nachfrage jedoch steigt. In letzter Zeit sogar sehr rasant, da immer mehr Verständnis und Vertrauen in Bitcoin kommt.

Die Blockchain Technologie

Eine Blockchain ist nichts anderes, als eine solche dezentrale Datenbank, in der jeder etwas eintragen kann. In dieser dezentralen Datenbank, die jedem Teilnehmer des Netzwerks eine gemeinsame Schreib-und Leseberechtigung erlaubt.

Jeder Spieler trägt in die Datenbank ein, was letzte Runde passiert ist.

Wenn nun alle wahrheitsgemäß das Gleiche eintragen, entsteht ein Synchroner Datenblock.

Sollte sich jemand nicht an die Spielregeln halten und versuchen das Spiel zu manipulieren, wird dieser Konflikt demokratisch gelöst: Die Mehrheit, also mindestens 51%, gilt als das, was tatsächlich passiert ist – alles andere wird nicht akzeptiert.

Bei 5 Spielern ist eine Manipulation also noch sehr einfach, wenn sich nur 3 Spieler zusammentun. Bei tausenden von Spielern wird eine Manipulation jedoch immer schwerer, gar unmöglich.

So weiß man immer, was in einer Runde (einem Datenblock) passiert ist. Dieser wird dann in die Blockchain (zu Deutsch “Blockkette”) hinzugefügt.
Wichtig: Der letzte Eintrag eines Datenblocks ist dann immer der erste Eintrag im nächsten Datenblock.

Der große Vorteil ist dadurch, dass die Blockchain unveränderbar ist und alle jederzeit alle Transaktionen einsehen können. Die Blockchain ist also transparent und vertrauenslos – das einzige, dem man sozusagen vertraut, ist die universelle Sprache der Mathematik (Algorithmen & Kryptographie).

Da diese Technologie noch so neu ist, ist es für viele Menschen schwer zu greifen und Bitcoin oder anderen Kryptowährungen zu vertrauen… über die Zeit kommen jedoch immer mehr Teilnehmer hinzu und mit dem Wachstum dieses Netzwerks wächst auch der Wert der Blockchain, da 51% Manipulationen immer unmöglicher werden.

Das ist auch der Grund, warum Bitcoin die wertvollste Blockchain ist: Es ist mit Abstand das größte Netzwerk.

Was sind Alt-Coins?

Mit Altcoins sind alle Kryptowährungen neben dem Bitcoin gemeint. Es ist ein zusammengesetzter Begriff aus „alternative“ und „Coins“, also alternative Coins. Die bekanntesten Alternativen sind Ethereum, Ripple, Litecoin und Bitcoin Cash. Fast alle basieren auf der Blockchain Technologie. Viele dieser Coins haben eigene Anwendungsbereiche.

Bitcoin ist ein Zahlungssystem und Wertaufbewahrungsspeicher. Andere Coins wie zum Beispiel Ethereum, Cardano oder Polkadot dienen als Smart Contract Plattform (Verträge, die auf der Blockchain gespeichert werden) oder für dezentrale Anwendungen. Es gibt aber auch Alt-Coins, die keinen “Wert stiften”, sondern nur als Parodie zu Bitcoin entstanden sind. Diese Coins nennen sich auch Meme-Coins (Dogecoin, Shiba-Inu, Safemoon).

Mittlerweile gibt es über 10.000 verschiedene Kryptowährungen. Tendenz weiter steigend.

DeFi, NFT und Co.

In der Kryptowährungswelt gibt es nicht nur über 10.000 Coins, sondern auch verschiedene Anwendungsbereiche.

DeFi bedeutet dezentrales Finanzwesen. Vereinfacht gesagt, ersetzt diese Anwendung langfristig das klassische Finanzwesen (Zahlungsverkehr, Aufbewahrung, Tausch, Wertpapiere, Kredite). Hierfür wird keine Zentralbank, Bank oder Kreditinstitut mehr benötigt.

NFTs sind sogenannte Non-fungible Token, also nicht Austauschbare Gegenstände. Austauschbar wäre zum Beispiel Geld. Du kannst mir ein 100 Euro Schein geben und ich gebe 10x 10 Euro zurück. Nicht Austauschbar ist zum Beispiel ein Haus oder eine Identität.

Im digitalen Bereich sind das Kunstwerke, Sammelkarten, Musik oder auch Identitäten. Der Vorteil von NFTs sind, das der Eigentümer auf der Blockchain gespeichert wird und somit für jeden transparent einsehbar ist. Außerdem können durch “Smart Contacts” Verträge zu diesem Gegenstand erstellt werden, die nicht veränderbar oder manipulierbar sind.

In Zukunft werden weitere Anwendungsbereiche hinzukommen.



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